Die pharmazeutische Industrie befindet sich gegenwärtig in einer Phase großen Umbruchs. Zum einen durchlaufen neue Präparate weiterhin ein sehr strenges Zulassungsverfahren, welches seit 2011 zusätzlich durch Verhandlungen über den Erstattungspreis durch die Kostenträger ergänzt wird. Zum anderen stößt das tradierte Außendienst-Vertriebsmodell zunehmend an seine Grenzen. So haben sich nicht nur die Methoden der Informationsbeschaffung bei medizinischen Fachkreisen deutlich erweitert, auch die thematische Komplexität bedarf neuer Formen und Foren der Bearbeitung, um die Komplexität gleichermaßen zu komprimieren und zu transportieren. Eine weitere Neuerung sind die Preisnachverhandlungen für bereits vermarktete Produkte, die seit 2011 alle drei Jahre zu führen sind und die sich auf Ergebnisse der Versorgungsforschung beziehen. Dies macht innerhalb pharmazeutischer Unternehmen wiederum zusätzliche Expertenrollen notwendig, die inhaltlich genau orchestriert und in ihren Aktionen sequentiell präzise aufeinander abzustimmen sind. Zusätzliche Bedeutung erfährt natürlich auch die strategische Planung. Neben der Formulierung und Konsensbildung bezüglich der mittelfristigen Unternehmensziele ist die optimierte Ressourcenallokation maßgeblich am Geschäftserfolg beteiligt. Mit Rekurs auf Beispiele aus der eigenen Praxis wird uns Herr Dr. Busch einen Einblick gewähren, wie die im Umbruch befindliche Branche auf die genannten Herausforderungen reagieren kann.

Nach einigen Jahren als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Pharmakologie des Universitätsklinikums Essen hat der promovierte Biochemiker Dr. Stefan Busch 1999 seine außeruniversitäre Karriere bei AstraZeneca begonnen. Zunächst als Pharmareferent im Außendienst, ab 2001 als Produktmanager "Hämostaseologie" und drei Jahre später bereits als Verkaufsleiter in der Geschäftseinheit ZNS. Ab 2005 wechselte Dr. Busch als Marketingleiter zur Geschäftseinheit Neuroscience/Infection (NSI). Als Vicepresident und Mitglied der Geschäftsleitung hat Dr. Busch seit 2008 die Geschäftseinheit SPPM mit den Bereichen Strategic Planning, Business Development und New Business geleitet, ehe er schließlich im Jahr 2014 zum Senior Director Emerging Portfolio/RWE ernannt wurde.

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